Kurzbeschreibung – Was ist der Schellong Test?
Der Schellong-Test, auch als orthostatischer Test bekannt, ist eine diagnostische Untersuchung zur Bewertung der kardiovaskulären Regulation im Stehen. Dabei wird die Herzfrequenz und der Blutdruck des Patienten in verschiedenen Körperpositionen, insbesondere im Liegen und Stehen, gemessen, um orthostatische Dysregulationen oder Kreislaufprobleme zu identifizieren. Dieser Test wird oft bei Patienten mit Schwindel, Synkopen (Ohnmachtsanfällen) oder Verdacht auf autonome Dysfunktionen eingesetzt.
Anleitung – Wie wird der Schellong Test durchgeführt?
Beim Patienten wird zuerst im Liegen ein oder mehrere Male Blutdruck und Puls gemessen. Nach einer definierten Zeit (Spitalinterne Unterschiede, meist zwischen 5 und 20 Minuten) wird der Patient gebeten aufzustehen. Sofort nach dem Aufstehen und in definierten Zeitintervallen wird Blutdruck und Puls gemessen. Allfällige Symptome, wie Schwindel oder Unwohlsein werden protokolliert.
Auswertung – Wie wird der Schellong Test ausgewertet?
Die Auswertung des Schellong-Tests bezieht sich auf die Veränderungen in Blutdruck und Puls während der stehenden Phase im Vergleich zur Ausgangslage im Liegen. Hier sind einige der Hauptpunkte, die bei der Auswertung berücksichtigt werden:
- Orthostatische Hypotonie: Ein signifikanter Blutdruckabfall beim Übergang vom Liegen zum Stehen deutet auf orthostatische Hypotonie hin.
- Symptome des Patienten: Es ist wichtig zu berücksichtigen, ob der Patient während des Tests Symptome wie Schwindel, Schwäche oder Schwarzwerden vor den Augen aufweist.
- Herzfrequenzveränderungen: Neben dem Blutdruck wird auch die Herzfrequenz überwacht, da eine unangemessene Herzfrequenzsteigerung oder -abnahme auf autonome Dysregulationen hinweisen kann.
- Reaktionen nach der Rückkehr ins Liegen: Die Normalisierung von Blutdruck und Puls nach dem Wiedereinnehmen der Liegeposition wird ebenfalls beobachtet.
Die Auswertung erfolgt durch Vergleich der gemessenen Werte während der Stehphase mit den Ausgangswerten im Liegen. Signifikante Abweichungen können auf autonome Dysfunktionen, Kreislaufprobleme oder andere zugrunde liegende Ursachen für orthostatische Beschwerden hinweisen. Die Ergebnisse werden dann in den klinischen Kontext gesetzt, um eine adäquate Diagnose und Behandlungsplanung zu ermöglichen. Die genaue Auswertung kann je nach den spezifischen Protokollen und Kriterien des behandelnden Arztes oder medizinischen Fachpersonals variieren.
